Die
Lesungen der letzten Sonntage des Kirchenjahres beschäftigen sich einerseits
mit der Problematik der Vergänglichkeit, andererseits mit Ereignissen, die noch
ausstehen: mit der Wiederkunft des Herrn und dem Jüngsten Gericht. Heute möchte
ich Sie einladen, angesichts der gestrigen Tragödie in Paris, sich mit einem
Aspekt zu befassen, der nur indirekt in den Lesungen vorkommt. Es geht um das
Vertrauen auf Gott angesichts aller Vergänglichkeit, allen Unfriedens, aller
Zerstörung, die wir sowohl aus den Medien als auch in unserem eigenen Leben
erfahren.
Denken
wir dabei an die Liturgie des Aschermittwochs, die uns deutlich sagt: „Bedenke
Mensch, dass du Staub bist.“ Das heißt, vergiss nicht, dass du Mensch bist,
dessen Jahre, Monate, Tage und Stunden gezählt sind, dass du einmal nicht mehr
hier sein wirst. Der Psalmist drückt diese Unerbittlichkeit des Todes in einer
dichterischen Form aus: „Des Menschen Tage sind wie Gras, er blüht wie die
Blume des Feldes. Fährt der Wind darüber, ist sie dahin; der Ort, wo sie stand,
weiß von ihr nichts mehr.“ (Ps 103, 15–16)
Unsere
Hoffnung als Christen beschränkt sich aber nicht auf ein irdisches, unendliches
Paradies. Im Evangelium hören wir die Worte Jesu: „In jenen Tagen, nach der
großen Not, wird sich die Sonne verfinstern, und der Mond wird nicht mehr
scheinen; die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte des Himmels
werden erschüttert werden.“ (Mk 13, 24-25) Entscheidend ist jeden Tag
„standhaft zu bleiben“, also unseren Glauben nicht zu verlieren, sondern auf
Gottes Beistand zu setzen. Denn im Evangelium lesen wir: „Wenn ihr standhaft
bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.“ (Lk 21, 19) Der unerschütterliche
Glaube an Gott und seine Zuverlässigkeit und Liebe ist der Garant für das ewige
Leben. Alle Zerstörung und Endlichkeit wird aufgehoben im Jüngsten Gericht.
Dort zahlen sich unser Vertrauen und unsere Standhaftigkeit im Glauben aus. Wir
werden bei Gott leben.
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