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Montag, 1. Februar 2016

Darstellung des Herrn (2. Februar) - Predigt


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                                                       Der universale Heilswille Gottes                             

Im Evangelium hören wir, wie Maria und Josef ihr Kind gemäß dem jüdischen Gesetz in den Jerusalemer Tempel bringen. Jesus wird als Erstgeburt dem Herrn geweiht und dieser Ritus ist ein Zeichen der Dankbarkeit gegenüber den Wundertaten Gottes beim Exodus aus Ägypten. (vgl. Ex 13,2) Für Maria bedeutet dieser 40. Tag nach der Geburt ihres Sohnes auch etwas Wesentliches. Sie wurde gereinigt und durfte von nun an wieder in den Tempel eintreten. Hier begegnet sie Simeon, einem frommen, weisen Greis, der Zeit seines Lebens das in den Schriften vorhergesagte Heil für das Volk Israel erwartete. Ihm wurde vom Heiligen Geist zugesagt, dass er nicht sterben werde, bevor er dieses Heil gesehen habe. Nun kommt er in den Tempel und begegnet Maria mit dem Kind. In dieser Begegnung geschieht sowohl für ihn als auch für Maria Unfassbares: Simeon erkennt in Jesus den Messias, auf den sein Volk solange gewartet hat, aber mehr noch, er spricht davon, dass das Heil auch für die heidnischen Völker erfahrbar werden soll. „[…]ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel.“ (Lk 2,32) Für Juden eine unglaubliche Vorstellung, fast eine Provokation, waren sie doch das auserwählte Volk.
Simeon kennt als frommer Jude den Jesajatext über den Gottesknecht. „Ich habe dich geschaffen und dazu bestimmt, der Bund für mein Volk und das Licht für die Völker zu sein.“(Jes 42,6) oder „Ich mache dich zum Licht für die Völker, damit mein Heil bis an das Ende der Erde reicht.“ (Jes 49,6) 
Nun bringt er diese Schriftworte mit Jesus in Verbindung. Auch für Maria bestätigt sich das, was schon bei der Verkündigung durch den Engel anklang: „er wird […] Sohn des Höchsten genannt werden“ (Lk 1,32), und was sie selbst in ihrem Magnificat zum Ausdruck bringt: „von nun an preisen mich selig alle Geschlechter“(Lk 1,48b), dass dieser Jesus der Messias ist und er nicht nur für die Juden geboren ist. Das „Ja“ Marias bei der Verkündigung hat Konsequenzen für ihr ganzes Leben, die Simeon ihr prophezeit: „Dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele durch ihn zu Fall kommen und viele aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird.[…] Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen.“ (Lk 2,34) Das heißt für Maria, dass sie ihren Sohn begleiten wird, bei allen Widerständen, bis unter das Kreuz.
Ist uns die Prophetie des Simeon heute nicht hautnah?
Jesus ist das Heil aller Menschen, an ihm soll sich jedes Volk und jeder Mensch entscheiden. Zu Fall kommt, wer sich von ihm abwendet und wer ihn aus seinem Leben ausschließt. Aufgerichtet wird, wer ihm glaubt und auf ihn sein Vertrauen setzt.
„Ein Zeichen, dem widersprochen wird.“ Erleben wir das nicht gerade jetzt, wo wir in den Medien fast täglich mit Krieg, Hass, Völkermord und Verfolgung konfrontiert werden? Muss uns als Christen nicht heute jede dieser Nachrichten wie ein Schwert treffen?
Wer sich an IHM für IHN entscheidet, setzt sich für Frieden und Toleranz ein.
Jeder Christ soll sich immer wieder neu an Jesus Christus orientieren, „zum Fallen oder aufgerichtet werden“. So kann und soll auch jeder von uns am Heil der Welt mitwirken. Gottes Heil ist nämlich allen Menschen zugedacht. Dass es sie erreicht, sollte nicht zuletzt Gegenstand auch meines Gebetes sein.

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