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Donnerstag, 5. Mai 2016

Christi Himmelfahrt - Predigt



Quelle: www.geroweishaupt.com


Christi Himmelfahrt - ein Abschied mit Freude

Abschied ist in unserem Leben gegenwärtig. Ja, er ist eigentlich Ausdruck des Lebens in dieser Welt. Er ist ein untrennbarer Bestandteil unserer irdischen Existenz und ist für uns fast immer mit dem Gefühl der Trauer und des Verlustes verbunden.
Abschied steht auch im Zentrum der heutigen Liturgie am Fest der Christi Himmelfahrt. Jesus wurde vor den Augen seiner Jünger in den Himmel emporgehoben – ein Abschied. Für uns verständlich ist die Reaktion der Apostel, wie sie Lukas in der ersten Lesung beschreibt (Apg). Sie schauen unverwandt ihm nach zum Himmel. Doch dieses Schauen wird abrupt beendet durch das Erscheinen von zwei Männern in weißen Gewändern, die erstaunt fragen: „Was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?“ (Apg 1, 11b) Sie haben keinen Grund zur Traurigkeit und sie verkünden jetzt auch den Aposteln: „Dieser Jesus, der von euch ging, und in den Himmel aufgenommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen.“ (Apg 1, 11b) Die Wirkung dieser Botschaft bringt Lukas in seinem Evangelium zum Ausdruck: „Dann kehrten sie in großer Freude nach Jerusalem zurück. Und sie waren immer im Tempel und priesen Gott.“ (Lk 24, 52b-53) Die Hoffnung auf ein Wiedersehen und die Dankbarkeit gegenüber Gott waren der wahre Grund ihrer neuen Zuversicht und verwandelten ihrer Trauer in Freude.
In der biblischen Sprache bedeutet Himmelfahrt Jesu Rückkehr in die volle Einheit mit dem Vater und die logische Konsequenz seiner Auferstehung. Jesus kehrt zurück in die Fülle seiner Gottheit, die während seiner menschlichen Existenz auf Erden eher verdeckt war. Er bleibt aber durch die Wirkung und in der Kraft des Heiligen Geistes mit der Menschheit verbunden. Die Gabe dieses Geistes ist das größte Geschenk des Auferstanden und Ursprung der Kirche.
Die fortdauernde Gegenwart Jesu in seiner Kirche beinhaltet den Auftrag, den die Apostel von ihm bekommen haben: „Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!“ (Mk 16,15) Er gilt auch für uns. Auch wir, die wir den Heiligen Geist empfangen haben, sind berufen, Zeugen des Auferstanden in unserem Alltag zu sein: „[…] ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an die Grenzen der Erde.“ (Apg, 1, 8b)
Wenn wir Jesus in unserem Leben nachzufolgen versuchen, wird es auch für uns die ewige Existenz in der Fülle des Lebens Gottes geben. Diese Gewissheit kann all menschliche Trauer in Freude verwandeln, so wie es die Apostel erfahren haben.


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